Die drei Steifen bei Adidas könnten für Wettkampf, Wandel und Web stehen.
INTRO
Früher hat Adidas den eigenen Shop als Schaufenster verstanden. Preise wurden nicht reduziert.
Die neue Strategie sieht vor selbst eine Plattform zu sein. Produktlinien exklusiv anzubieten.
Beispielsweise gab es das DFB Trikot vor der Weltmeisterschaft eine Woche nur bei adidas.de zu kaufen.
Kann man machen, muss man vermutlich auch machen, wenn man von 1 Mrd auf 4Mrd Onlineumsatz möchte.
Für die Händler wird es natürlich kritischer. Adidas kann und muss Rabatte anbieten und das bei vermutlich doppelter Marge.
Im Eigentlichen Sinne ist Adidas kein Portal, da es nur die eigene Marke verkauft. Da Adidas aber so groß ist und sich selbst öffentlich präsentiert und selbst auf Augenhöhe mit Amazon und so sieht, ist ein Blick von außen auf die Strategie zu werfen.
#1 Power
Adidas pusht, ist kompetitiv unterwegs und will, wie im Wettkampf, oben mitspielen.
Dabei ist die Marke so große und Finanzstark Trends, Themen mitzuspielen und gestalten.
Natürlich kann man Zielgruppengenau an (hier: DJ Influencer) Schuhe schicken, einen GIF mit Instagram zaubern und auf Backlinks hoffen.
Parley wäre auch eine weitere Taste der Tastatur und man hat natürlich steckt das ganze Archiv noch voller Geschichten.
#2 ABWICKLUNG
Hier passieren keine Fehler. Es gibt die Zahlwege, die man braucht, Mails zu den wichtigsten Meilensteinen und ein Paket, das „nüchtern“ daher kommt.
„Very german engineerd“. Ein Flyer, Rücksendetikett und die Schuhe. Hier könnten ein paar mehr Emotionen rein.
#3 SUPPORT
Klappt, aber anders. Adidas bietet einen Whats-App-Support an.
Leider gab es ein Problem mit dem Schuh…
Bei Whats App ist Adidas immer online. Klar. Aber wer wie mit einem Freund chatten will und supporten will, der sollte auch antworten.
Wenn jemand online ist und nicht antwortet stört das.
In diesem Kontext bringt das nichts, wenn man Whats App wie Email einsetzt.
Wer A sagt…
#4 OMNICHANNELING
Die Challenge beim Omnichannel-verkauf, alle alle Vertriebswege über ähnliche Prozesse zu bedienen, fällt vielen schwer.
Bei Adidas ist das Möglich. Inditex (Massimo Dutti, Zara) macht das perfekt, da diese Produkte dort und bekommst auch dein Geld zurück.
Bei der Skalierung stelle ich mir das noch „teuer“ vor, da die Rückgaben wieder von der Filiale in die Läger müssen, aber der alte Herr Dassler hätte das gut gefunden.
#5 AFTERSALE
Schuh gekauft, Daten und Bewertungen gegen Prozente, viele Verkaufsmails.
Adidas macht es wie alle, perfekt gestaltet, aber nicht besser oder innovativ.
#6 CHANCEN & RISIKEN
Die Idee sich von den Händlern unabhängig zu machen ist gut, aber der „Onlineehrenkodex“ war bislang immer.
Fullprice beim Hersteller und Rabatte bei den Stores. Mit dieser Preisgestaltung bricht Adidas (Nike auch).
Das funktioniert bestimmt, wird dem Onlinestoremanager gute Zahlen bringen, aber hier steht die Qualität-Quantität-Frage im Raum.
Die Strategie bringt die Händler in Zugzwang. Das stört das Branding. Für die Exklusivität und hohen Preise und besseren Margen haben diese in der Vergangenheit getan. Nun geraten diese unter Druck und müssen ihre Lager schneller drehen, früher rabattieren und werden vom Partner zum Gegner.
NPS*: 4/6
DUSP**: eine der größten Marken in der Sportwelt
Beste Grüße,
Mario
*NPS = Net Promoter Score = Weiterempfehlungswahrscheinlichtkeit
**DUSP = unique selling proposition (selbstausgedacht) = digitales Alleinstellungsmerkmal
In unregelmäßigen Abständen schaue und bewerte ich digitale Projekte