Wer ist VIVINO und was machen die so?
VIVINO ist eine APP mit der man ein Weinetikett scannen kann und dann die Informationen zu Weingut, Preis und der Bewertung der Gemeinschaft bekommt.
Über die Jahre gab es viele Apps um den Weinentdecker zu bedienen. Vivino hat sich immer an der Spitze gehalten und ist dort geblieben. Es ist >die APP< um Weine zu entdecken.
#1 ENTDECKEN
Wir lieben Listen, Rankings und wenn diese noch auf Daten basieren – perfekt.
Gerade beim Wein versucht man besser zu trinken und einen Geschmack zu entwickeln. Weine suchen kann so schön wie Urlaubsvorbereitung sein.
Was passt? Sogar personalisiert nach den gescannten Weinen in meinem digitalem Keller oder, wie üblich, zu Gerichten und Anlässen.
oder doch Rosé probieren?
#2 KAUFEN
Die Suche reicht nicht aus, um mit einer APP Geld zu verdienen. Hat man einmal die Daten, warum nicht die Weine direkt verkaufen? Das hat lange nicht geklappt. Die Barriere zum Wein ist gesenkt, jetzt muss man nur noch die Tür zum Keller aufschließen.
20 Millionen sind eingesammelt und in Deutschland sind Weine kaufbar.
Auch das Bild oben lässt auf Technik schließen. Flaschengenauer Lagerbestand.
Hier ist nichts kompliziert. Versandkostenfrei ab 60€, keine Mindestabnahmemenge pro Flasche, die Top Weine liegen auf Lager – klar die Plattform kennt diese auch am besten.
Kurzer Checkout:
Natürlich wird die Kredikarte gescannt. Scannen ist Kernkompetenz.
#3 VERSAND(ÜBERRASCHUNG)
Beim Kauf fällt es fast nicht auf, aber beim Check-Out. Die Plattform schafft es natürlich 130000 Weine zu listen, aber nicht alle liegen im Lager in Frankfurt. Eigentlich klar.
Die Logistik im Hintergrund macht https://www.wine-logistix.de. Was, wo und wie gelagert, disponiert wird – es bleibt ein Geheimnis. An der Frankfurter Adresse ist zumindest kein Großlager, sondern ein Firmennetzwerk.
Quelle: https://www.northdata.de/Vivino+GmbH,+Frankfurt+am+Main/HRB+103911
Dem Nutzer vor der App ist das bestimmt egal, im Hintergrund werden Warenkörbe gebaut:
Ab 60 € pro Weingut, Händler oder auf Vivino ist der Versand umsonst. Ansonsten 5, 95€. Ein branchenüblicher Preis.
#4 VIVINO PREMIUM
Eigentlich blöd, wenn ich entdecken will. Die gleiche Frage hat bestimmt ein BWLer gestellt und mit Premium beantwortet. In der APP finden man nicht direkt Preise, sondern einen Gratismonat.
Ansonsten kostet die Weinpauschale bzw. der Premiumdienst 24€ im Jahr. Völlig fair.
#5 AFTER SALE
Keine Werbeflyer, kein Begleitschreiben, aber alle Weine sauber verpackt im Karton.
#6 CHANCEN & RISIKEN
Vivino öffnet die Tür zum Keller. Alles was Wein kompliziert machte, funktioniert online bestens. Ein „No Brainer“ könnte man fast sagen. Erst hat Vivino eine große Gemeinschaft aufgebaut (fast 74 Millionen Bewertungen, 436,177,761 Label Scans…)*
*Quelle: https://medium.com/@pmabray/vivino-economics-and-numbers-b1f9c2ecf705
Das könnte man „Reverse Amazoning“ nennen. Jetzt gilt es nur noch Schätze zu heben.
- Dabei positioniert sich die Firma als Partner und nicht Zerstörer der Weingüter und -händler. Wenn das Versprechen nicht im blutigem Preiskampf endet, sondern auf Augenhöhe, dann hat das richtig Potential.
- Weine binden viel Kapital, sind aber lagerfähig.
- Die Branchendinos, wie HAWESKO, bieten zwar noch Abos auf Faxrücksendescheinen, aber ob das ein Vorteil ist? In der Zeit wo die zum Fax rennen, kann man bei Vivino geile Pakete zusammenstellen
- Die Journeys sind gut. Der Kunde war freiwillig da, wird bleiben und in der App Spaß haben
- Vermeiden sollte Vivino den Sell Out bei den Listen und nicht in Bildzeitungüberschriften-Niveau abgleiten
- Marketingweinhändler wie „Geile Weine“, „Wine in Black“ investieren viel in den Neukunden und haben gute Weine wie Playlisten bei Spotify. Wenn ich aber bei GW bestelle, dann das Etikett scanne und den Wein bei Vivino günstiger oder unkomplizierter finde – wo bleibe und kaufe ich als Kunde?
NPS*: 5/6
DUSP**: größte Weindatenbank und viele Weine zentral kaufbar
Beste Grüße,
Mario
*NPS = Net Promoter Score = Weiterempfehlungswahrscheinlichtkeit
**DUSP = unique selling proposition (selbstausgedacht) = digitales Alleinstellungsmerkmal
In unregelmäßigen Abständen schaue und bewerte ich digitale Projekte