Kirmes ist Heimat

Iphone auf Flugmodus und abtauchen. Zeit nehmen für die Leute die einen geprägt haben.
Facebookstatutus checken – verboten. Die Leute auf die es ankommt stehen gleich vor Ihnen.

Der Beitrag ist felxibel. Die angesprochenen lokalen Gegebenheiten gelten bundesweit. Je nach traditionellem Hintergrund bietet es sich an das Wort „Kirmes“ durch „Schützenfest“, „Dorffest“ oder eigen gewählte Vokabeln zu ersetzen. Für nicht Kirmeskenner könnte der Beitrag eine Anleitung für den erfolgreichen Kirmesbesuch sein.

Viel Erfolg!

 

 

Rückblick. Mit 13 – 15 ist die Kirmes wohl das tollste was es gibt. Erste Erfahrungen mit lauter Musik, Alkohol, Tanz und Feierei. Danach kommt die Post Pubertäre Phase. Alles was nicht vor Ort passiert ist interessanter. Mobiliät hilft dabei auch auf anderen Hochzeiten zu tanzen. Die Entschleunigung stellt sich mit Ende 20 wieder ein. You home is where you heart is. Da wird das ganz einfache Bier mit den alten Freunden was ganz besonderes.

 

 

Der Weg aufs Terrain / ins Abenteuer ist nie einfach. Eine gute Kirmes findet in einer fliegenden Architektur statt. Das Festzelt bietet nach erfolgreicher tagelanger Vorbereitung alle Vorraussetzungen zum Überleben und mehr. Schimmel ist hier, im Gegensatz zum privaten Wohnraum, völlig ok.

 

 

Das Außenambiente: traumhaft, malerisch. Original.

 

 

Hier und da wird interpretiert, gerückt, aber am Ende findet alles seinen rechten Platz.

 

 

Hinter den Kulissen mehr Ordnung als bei jedem börsenorientierten Unternehmen. Anfrage werden sofort bedient, Probleme in sekundenschnelle gelößt.

 


Der optimlae Frühschoppen verläuft so.
16:00 Feierabend und ohne Umwege ins Zelt
17:00 deftige Mahlzeit. Dieser Schritt kann/darf/sollte bei „sportlichem“ Alkoholkonsum wiederholt werden. Klare Absprachen am Tagesanfang mit dem Frittenpersonal erleichtern spätere Bestellungen. Vereinbaren Sie einfach ein Zeichen und die Kolleginn wird Ihnen selbstsicher eine Portion Fritten mit extra Salz ohne Mayo aber mit extra Ketchup bereitstellen.

 

18:00 – laufend: Kölsch/Pils/Bier. Man(n) kaufe mehr Bons als nötig. Nicht der Völlerei wegen, sondern als kleine Versicherung und Wegverkürzung zur Bonkasse. Viele gute Gespräche enden zu schnell, weil der Bonbedarf nicht gedeckt war. Keine Sorge, alle Bons werden verbaucht. Sollten doch welche überbleiben – sehen Sie jeden Bon als kleine Spende an den ehrenamtlicharbeitenden Verein. Beim Bonkauf werden auch direkt Lose erworben, auch wenn die Tombola noch nicht gesichtet wurde. Ehrensache.

 

21:00 erste Tanzversuche: Im besten Falle wird aufgefordert, eigene Tanzversuche sind lustig und vollkommen erwünscht. Die Tanzfläche ist ein Ort der Freiheit, des Verständnisses und der Nächstenliebe. Wer nichts verkehrt machen möchte – Discofox geht immer. Egal bei welcher Musik. Bei einem Schlageranteil von 98% ist der Discofox die Waffe im Zelt.

 

Egal ob erfolgreich beim Tanzen oder Platte Füsse – der Weg führt irgendwann immer in die Sektbar. Das Mekka der guten Laune hat seine Tücken. Auch wenn es draußen noch hell ist, kann es dunkel werden. Hier entscheidet die richtige Mischung im Glas, das perfekte Timing für eine Zwischenmahlzeit über alles. Den Legenden nach ist es auch möglich mehrere Tage in der der Sektbar zu (über)leben. Über die Zusammenstellung im Glas wird nicht diskutiert! Bei der nächsten Runde kann durch Eigeninitiative bei der Bestellung alles augeglichen werden.

 

21:30 Kunstpause – Verlosung. Viel Erfolg!
Ein Tipp für Fortgeschrittene: Wer auf sich aufmerksam machen möchte (Gründe liegen im: Beziehungstatus, Firmengründung, Spaß,…) kann durch eine schnelle Spende von Sach- oder Naturalien die Gunst der Stunde nutzen.

 

 

Kleine Pausen werden nicht gerne gesehen, sind aber ok. Am besten in Zeltnähe aufhalten, eine Bank suchen und warten das aus 4D wieder 3D wird.

 

 

Um zu wissen was getrunken wird, braucht es keine Marktforschung, sondern einen Blick in den Mülleimer.

 

Aber nicht ablenken. Es wird dunkel. Dafür gibt es keine Anleitung. Erfahrung hilft. Jetzt Sind Sie auf sich alleine gestellt.

Wenn Sie am nächsten Tag im Kuhstahl aufwachen, die Geldbörse und Erinnerungsvermögen leer sind, noch reichlich Bons über sind – herzlichen Glückwunsch, alles richtig gemacht. Ach, Handy verloren? Es gibt nun wirklich schlimmeres.

 

Es gibt Suchparties (neue Musik, Frauen, Tattoomotive), Findparties (Festivals, Konzerte) und Veranstaltungen die einfach gar nichts fordern, bei denen aber viel gewonnen wird. Nein, nicht nur in der Tombola. Schminke, falsche Klamotten – alles unnötiger Aufwand. Brille ohne Stärke – nutzt nichts, hier erkennen Freunde ihre Schwächen direkt. Das Zelt weiß vielleicht mehr über Sie als Sie selbst. D! Bei einem Bier spricht man ehrlich auch die Wahrheiten an, die man sonst nichteinmal seinem Steuerberater erzählen würde.

Das Oktoberfest in München ist nicht ohne Grund die erfolgreichste Veranstaltung der Welt. Die Bodenständigkeit darf gerne hinterfragt werden, aber der Ursprung war eine kleine Zeltveranstaltung.

Beste Grüße,

Mario

 

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