Gute Ideen sind nur dann gut, wenn umgesetzt. Gesagt getan. Die Stadt Bad Münstereifel ist keine Biotop guter Ideen, aber dazu später mehr.
Ohne Plan (s.o.) und gute Spannmänner (Patrick und Micha) geht nichts. Nachdem wir gerätselt haben wie, wann und wo wurde der Offizieller Pressetext über WhatsApp und Facebook verteilt. 8 Stunden Vorlauf reicht.
Don’t believe the Hype!
Heute ab 19:30 am Brunnen in Bad Münstereifel: Jupp in Flammen!
Wir stiften die Musik, Münstereifel macht für Jupp Feuerwerk.
Afterhour an der Halfpipe vor´m Schwimmbad!
Um es kurz zu machen – es hat funktioniert.
Aber gehen wir nochmal ein paar Meter zurück und nehmen den Wortball aus dem ersten Teil auf.
2010 haben wir es probiert. Offizieller Weg. Brief an die Stadt, mehreren Einladungen gefolgt und natürlich war der Kollege der alles hätte entscheiden können nicht da. Gesunde 2 Wochen Füsse wund gelaufen. Ich merke es doch sehr schnell, wenn eine Idee nicht gewollt, gewünscht ist oder vielleicht zuviel Arbeit macht. Es war nicht unser Anliegen Getränke zu verkaufen um mit den Anderen Gewerbetreibenden in Konkurrenz zu treten, nein wir wollten lediglich der Jugend etwas bieten.
2011 gingen wir es pragmatisch an. Auto, Boxen, Aggregat. Zeitaufwand Aufbau 1 Stunde und Kosten 5 Liter Benzin – gerundet 10 €.
Das Wetter spielte mit, sogar das Ordnungsamt. „Hier können Sie nicht stehen bleiben. Es handelt sich um eine Feuerwehr Zufahrt.“ Plan erklärt und die Situaiton erläutert (bei lauter Musik und brummendem Aggregat). „Nehmen Sie doch einen markierten Parkplatz, aber das mit der Party an der Half Pipe würde ich lassen. Die Anwohner sind lärmempfindlich. Da kommt die Polizei und wir können nichts mehr machen“.
Danke! Vermutlich wurde hier nach dem Prinzip: „Wir waren alle mal jung“ gearbeitet.
Die markierten Parkplätze befanden sich in der Kernstadt. Mich hat gewundert, dass die Gastronomen an diesem Tag ganz geschlossen hatten. An der Hauptverkehrsader. Café – zu, Grieche geschlossen (hätte uns die Getränkenahversorgung ermöglicht).
Das Setup war schnell bereit. Wir machen auch keine halben Sachen.
Getränke wurden selbst mitgebracht und die Sache lief.
Die Polizei war auch nach 22:00 kulant und hat die Lightshow mit einem grellen blau aufgerüstet.
Die Herren Schützen zogen im Fackelzug an uns vorbei. Damit die Blaskapelle zu hören bleibt haben wir die Lautstärke gesenkt und Patrick die Schützen begrüsst.
Um 23:55 haben wir den letzten Song gespielt und den Abend ausklingen lassen. Unseren Müll mitgenommen und uns für 2012 verabredet.
Liebe Stadt Bad Münstereifel,
2011 war kein glorreiches Jahr für die Kirmes. Ausbleibende Besucher können mit schlechtem Sommerwetter verargumentiert werden oder zum Nachdenken anregen. Ihr Alleinstellungsmerkmal und Aushängeschild der Stadt produziert keine Schalplatten mehr, sondern backt erfolgreich Nusstorten.
Glauben Sie uns, dass ist nicht der Weg in die Zukunft. Wir würden uns über mehr Offenheit freuen. Die Geldtöpfe der Stadt sind leer – aber Geld ist nicht die einzige Ressource. Kreative Ideen oder, wie wir sagen würden, „Open Minded“ zu sein wurde viel helfen. Haben Sie mal Burg in Flammen gegoogelt? Das ist der erste Treffer:
Stand 2007. Sie wissen schon.
Geschichte, tolle Gebäude sind doch da:
Aber genauso gibt es unausgesprochene Probleme mit leerstehenden Geschäften und einer demographischen Veränderung. Wer morgen einer Perspektive haben möchte, der darf heute gerne an die Jugend denken. Die haben nicht nur Flausen, sondern ab-und-an eine gute Idee im Kopf. Eine Genehmigung kostet die Stadt nichts, höchstens Arbeit. Warum das ganze? Auch ohne Fussballfan zu sein sieht man den eigenen Verein nicht gern verlieren.
Beste Grüße,
Mario
word!
nicht nur uns ist es aufgefallen:
http://www.euskirchen-online.ksta.de/html/artikel/1310723274579.shtml