Ich bin begeisterter Pendler. Beim Autofahren lässt sich die Zeit nicht so gut nutzen – höchsten man telefoniert, aber das wird immer teuerer. Eigene unbestätigte statistische Erhebungen haben ergeben, dass acht von zehn Bahnfahrern lesen. 10 % schlafen. Warum ist es nicht möglich in der Bahn Bücher zu kaufen? Ich schweife ab, ich wollte über Porsche reden.
Bildquelle: Amazon.de
Beim Buchhändler um die Ecke habe ich mir aus Neugier Wendelin Wiedekings „Anders ist besser: Ein Versuch über neue Wege in Wirtschaft und Politik“ gekauft. Wie wir wissen, ist W-Quadrat nicht mehr für den Edelautobauer tätig, wird aber trotzdem über die Runden kommen.
Zum Buch:
Mit neun Euro (Taschenbuch) liegt es deutlich unter dem Preis für „Wirtschaftsliteratur“ die sich Schrankschmückende Titel gerne mit 25-45€ vergüten lassen. Das Taschenbuch hat 240 Seiten und ist im Porsche Erfolgsjahr 2008 erschienen. Wiedeking schreibt wie ein Gespräch. Kein Blatt vor dem Mund, direkt und unverschnörkelt deutlich. Seine Ansichten sind sehr interessant und durchaus provozierend. Nachdem das Buch durchgelesen ist, meint man der Person Wiedeking näher zu sein. Die Geschichte mit den Chinesischen Know-How Import hat mich wirklich gewundert, aber ein paar mehr intime Sachen hätte ich mir schon gewünscht. Klar, 2008 war Wendelin keine Plaudertasche, aber vielleiht kommt ein Titel nach der Porsche Ära. Die selbewussten Ansichten stehen nach dem Sommer 2009 zwar in einem neuen Licht, aber ließ selbst. Eine Abrechnung bzw. schlechtes Nachreden über Porsche wird der Charakter-Mensch Wiedeking nicht – da bin ich mir fast sicher.
Wer soll es lesen? Porsche fasziniert jeden, daher ist das Buch kein reiner Wirtschaftstitel. Studenten bekommen hier Praxisdenke vermittelt, Bunte Leser(innen) wird das Buch zu farblos sein und für Unternehmer und Politiker ist es Pflicht.
Aber Kopf hoch Wendelin, ich finde du bist ein feiner Kerl. Wenn was ist, ruf an!
Beste Grüße,
Mario