Im Rahmen des Beethovenfestivals fand heute im Gremiensaal der Deutschen Welle ein Symposium mit dem Titel:
"Die Zukunfts des Konzert – das Konzert der Zukunft statt."
Das ganztägige Programm fand in Form von Diskussionsrunden mit wechselnden Experten statt.
Ich selber habe an an den ersten beiden Programmpunkten teilgenommen und folgende Eindrücke gewonnen.
- Klassik ist nicht Musik für eine bestimmte Schicht.
Die Klassik und klassiche Konzerte ist kein Privileg für wenige die es sich leisten können. Die größte Hürde ist für potentielle Besucher ist es zu verstehen was in der Oper, im klassichen Konzert passiert. Mit neuen Konzepten (wie Educationprogrammen) und Reinterpretierten Stücken wird das Konzert nicht nur aus dem Gebäude entfernt, sondern es wird versucht mehr Interessenten für die Musik zu finden. Standbein ist ganz klar die Musik der Vergangenheit ala‘ Beethoven, Mozart.
- Moderne Mittel für klassiche Musik
Jedes Opernhaus braucht Marketing. Die einfachste Werbung, so die Podiumsteilnehmer, ist ein gutes Feuletion der Zeitung. Hier passiert(e) die Erziehung der Hörerschaft. Das Publikum wurde über die Zeitung informiert und hat verstanden was passiert ist. In der Blogosphäre passiert derzeit noch keine Meinungsmachung. Daher sind die Veranstalter, die immerhin 60% der Gelder über Eintrittskartenverkäufe decken müssen, in der Verantwortung. Künstlerbuchung, philosophie eines Hauses sind einige der vielen Bausteine eines großen Gesamtkonzeptes. Eine Philarmonie ist lange nicht mehr dem Selbstzweck verchrieben, sondern bedarf einer durchdachten Unternehmung. Eine Angebotsausweitung auf Managmentseminare sind nur ein beispiel für eine solche Ausrichtung.
- Künstler unter Druck
Künstler sind vor einem Burnout, einem kreativen Loch nicht geschützt. In einem Künstler schlagen oft zwei Herzen. Zum einem die Liebe zur Musik und die persönliche Entfaltung. Zum Anderen die "Konsequenzen" des Erfolgs. Erfolgreiche Künstler wie Lang Lang spielen 170 oder mehr Konzerte im Jahr. Klar geht es darum Möglichkeiten wahrzunehmen und sich die Arbeit vieler Jahre monetär vergüten zu lassen. Aber die Qualität – die in der klassichen der Musik besonders im Blickfeld einem stillsitzenden Publikum ausgesetzt ist darf darunter nicht leiden. Die Medien haben durchaus die Macht einen Künstlerraketenartig zu katapultieren, aber auch genauso schnell in der Luft zu zerreißen.
- Frauen auf dem Vormarsch
Warum sind eine Großzahl der erfolgreichen Geigerinnen weiblich und gutaussehend? Nicht ohne Grund. Das Gesamtbild und Aussehen eines Künstlers wird immer wichtiger. Zwar ist noch keine mediale Ausbeutung im Sinne der Popkultur der Fall, aber "es ist einfacher eine Konzerthalle mit einem attraktiven Künstler zu füllen". Frauen haben in der klassichen Musik noch viel Nachzuholen und sind die besseren Akteure – so die Podiumsmeinung. In einem Orchester sind die ersten Geiger meißt zu 90% Frauen. Sie sind die neuen Leistungsträger.
- Keine Kunst ohne Sponsoren
Wie oben geschrieben müssen die Einrichtungen unternehmerisch tätig sein, aber ohne Sponsoring kann diese Kultur nicht existieren. Eine Berlinale, eine international angesehene Veranstaltung, könnte ohne den Hauptsponsor VW nicht bestehen. Stiege VW aus, wäre die Berlinale am Ende. Nicht nur die Wirtschaftskrise, sonder auch das Engagement von Sponsoren schwankt. Aber das hat es schon immer getan meiner Meinung nach. Die Professionalisierung im betriebswirtschafltichen Sinne ist nötig. In Bonn engagieren sich die Deutsche Post, die Telekom als Hauptsponsoren für das Beethovenfestival.
Die Diskussionen über die Architektur habe ich leider nicht besucht, aber für Euch die Entwürfe aus dem Schaukasten fotografiert.
Mein Tipp: besucht das Beethovenfestival
Beste Grüße,
Mario